Pflanztermin Edeka Decker

Wann: 29.03.2023

Wo: Naturpark Saar-Hunsrück, Forstrevier Klink,

Treffpunkt: Almstraße zwischen Kell am See und Wadrill, Wiederaufforstungsflächen und Vorausverjüngungen unter Fichten auf dem Mückenborn-Berg

Wer: Joachim Haupert (Revierleiter), Susanne Maas-Kaiser (Landal GreenParks), Klaus Lofi (Landal Hochwald), Erek Gaudian (Leitblick GmbH für Edeka Decker)

Was: Eiche, Weißtanne, Buche, Hainbuche, Linde, Erle, Moorbirke, Esskastanie, Douglasie

Womit: Pflanzspaten

Vom Treffpunkt Millenmatzekreuz fahren wir über Wirtschaftswege hoch hinauf in den Wald zu insgesamt 3 Pflanzstellen.

Hier auf dem Mückenborn-Berg, auf fast 700 Meter über Meereshöhe, geht Revierleiter Joachim Haupert exemplarisch und ausführlich auf Baumarten, Bodenbeschaffenheit und Pflanzungen ein.

Vornehmlich Fichten, ursprünglich heimisch in kälteren Regionen, also im Norden Europas und in Höhenlagen, gelten in Mitteleuropa über Jahrhunderte hinweg auch als „Brotbaum“ der Forstwirtschaft. Das schnellwachsende Holz wurde u.a. gerne im Bergbau eingesetzt, weil es (durch lautes Knacken) frühzeitig meldet, bevor es bricht.

Wegen seines geraden Wuchses und seiner sehr guten statischen Eigenschaften ist es als Bauholz in allen Bereichen immer noch unverzichtbar. Bedingt durch den Klimawandel (6 sehr warme Sommer in den letzten 10 Jahren) können die Fichten an vielen Stellen nicht mehr genügend Wasser aufnehmen, geraten in „Trockenstress“ und sind in der Folge sehr anfällig für den Borkenkäfer.  So sieht man in vielen Wäldern heute kahle Stellen, auch ausgelöst durch häufig auftretenden Windwurf, die durch resilientere Baumarten im Zuge des Nachhaltigkeitsgebots sukzessive wiederbewaldet werden müssen. Dabei sind die Waldbesitzer und Forstleute sehr bemüht, mehr Vielfalt einzubringen und natürliche Prozesse ein wenig „anzukurbeln“.

Eine Methode ist die „Klumpenpflanzung“. 30-50 Baumsetzlinge werden an einer Stelle ausgebracht, dazwischen bleiben einige Meter Abstand. So kann der Wald seine natürliche Dynamik entwickeln, und es entsteht eine Mischung aus gepflanzten Bäumen und solchen, die die Natur einbringt.

Heute setzt man auf Arten- und Genvielfalt, denn viele verschiedene Baumarten mindern das Risiko, dass künftig durch Krankheiten oder Schädlinge erneut Kahlflächen entstehen. Dabei ist es abhängig vom Wildbestand und dem sonstigen natürlichen Nahrungsangebot häufig erforderlich, die jungen Pflanzen entweder durch Verbiss-Schutzhüllen oder Zäune zu schützen, denn Reh- und Rotwild ernähren sich naturgemäß von Keimlingen, Knospen, Rinden oder Trieben.

Nach den Ausführungen von Revierleiter Haupert besteht die hohe Kunst darin, die richtige Baumart für die richtige Stelle zu finden. Esskastanie und Eiche vertragen mehr Sonne und wachsen auch auf steinigerem Boden. Die Weißtanne ist schattentolerant, in der Jugend aber sehr frostempfindlich, ansonsten jedoch ein richtiger Allrounder, der mit seiner Pfahlwurzel auch langen Trockenperioden trotzt.  Die wärmeliebende Douglasie wächst schnell und liefert hochwertiges und recht dauerhaftes Holz, das im Haus- und Gartenbau Verwendung findet. Die Moorbirke wiederum besiedelt feuchte bis staunasse, kalkarme und saure Böden mit geringer Nährstoffversorgung.

Eine sehr informative und umfassende Widmung erhält die Buche. Wer kennt sie nicht, die hohen hallenartigen Buchenwälder mit ihren schlanken Stämmen. Zum Überleben hat sie sich eine besondere Strategie ausgedacht: Aststellung und Blätter sind so angeordnet, dass der Regen zum Stamm fließt und über die Rinde dann ins Wurzelwerk gelangt. Dadurch teilt sich jeder Baum die notwendige Wassermenge – sofern genügend vom Himmel kommt – ganz eigenverantwortlich selber zu…;-)

Exemplarisch werden dann im dritten Waldstück mit dem Pflanzspaten ein paar Eichen gepflanzt. Von Holzgüte und Verwertbarkeit, aber auch bzgl. Wuchs und Schönheit sowie seinem ökologischen Wert ein sehr besonderer Baum. 

Es wird einmal mehr als deutlich, wie wichtig das Engagement für unseren Wald ist. Unternehmen wie Edeka Decker, die für den Erhalt des Waldes im Umfeld des Nationalparks Hunsrück Hochwald Bäume finanzieren, sind ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung nachhaltiger und auch sozialer Verantwortung. Denn wenn unser Wald leidet, dann leiden auch wir Menschen. Der Wald liefert uns Sauerstoff zum Atmen, bindet CO2, speichert und reinigt unser Wasser, das wir täglich trinken, liefert für alle Lebensbereiche dringend notwendiges Holz, wirkt wohltuend auf Gesundheit und Wohlbefinden und ist ein Allrounder, der uns unser Leben lang begleitet. Revierleiter Haupert führt eindrucksvoll aus, wie wichtig biologische Vielfalt für Klima- und Artenschutz ist, und wie unser Wald nicht zuletzt auch das vertraute Bild unserer Heimat prägt. Dabei geben Forstleute wie Joachim Haupert ihr Bestes, um dieses einzigartige Ökosystem zu erhalten, weiter zu entwickeln und auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten

Start vom Millenmatzekreuz in den Wald (Klaus Lofi, Susanne Maas-Kaiser, Joachim Haupert) mit Arbeitsgerät

Schäl-Schäden durch Rotwild

Eichenpflanzung am steinigen Südhang

Schutzzaun vor Verbiss durch Reh- und Rotwild

Verbiss Schutzhüllen an jungen Moorbirken in absterbendem Lärchenbestand