Historie

Vom kleinen Kolonialwarenladen zu modernen EDEKA-Vollsortimentsmärkten mit Catering-Sparte

Heute steht Familie Decker mit Ihrem Partner EDEKA-Südwest für Kompetenz und Innovation im Lebensmittelvollsortiment samt Gastronomiekonzepten im Birkenfelder Land. Und das in 4. Generation und mit einem Team von mittlerweile fast 100 Mitarbeitern.

Die Wurzel des heute von Alexandra und Manuel Decker betriebenen Handels- und Dienstleistungsunternehmens liegen in der Hauptstraße 6, in unmittelbarer Nähe zum ehem. Bahnhof Hoppstädten. Dort erwarb 1907 der in Hoppstädten geborene Josef Sesterhenn (1881-1953) ein bereits 1893 erbautes Haus, in dessen Untergeschoss er das „Konsum-Geschäft Josef Sesterhenn“ eröffnete. 1910 heiratete er die aus Kefersheim (auf dem heutigen Truppenübungsplatz Baumholder liegende Wüstung) stammende Katharina Sauer. Die Ehefrau musste während des Ersten Weltkrieges das Geschäft alleine führen, da ihr Mann Josef als Soldat an der Westfront Kriegsdienst leistete und zudem in französische Gefangenschaft geriet, die ihn nach Marseille verschlug. Im Gefangenenlager betrieb er, seinen kaufmännischen Wurzeln folgend, einen kleinen Lebensmittelhandel. 1920 kehrte Josef Sesterhenn aus der Gefangenschaft nach Hoppstädten zurück und konnte fortan sein Kolonialwarengeschäft weiterführen, zusammen mit seiner Frau und seiner Schwägerin Maria Sauer, die von allen „Good“ (mundartl. für Patin) genannt wurde. Hildegard (1911-1993), die einzige Tochter des Ehepaares, heiratete 1935 den gelernten Kaufmann Karl Decker aus Gimbweiler. Karl Decker integrierte sich sehr schnell in der Ortsgemeinschaft und war in mehreren Vereinen, u.a. im Schubkarren-Renn-Komitee, beim TuS Hoppstädten und beim DRK-Ortsverein in Vorstandsfunktionen tätig. Im Dorf wurde er allgemein „Deggerkaal“ genannt. Nach dem Tod von Josef Sesterhenn 1953 führte Karl Decker mit seiner Frau Hildegard das Geschäft weiter und schloss es 1956 der SPAR-Handelskette an. Fortan gingen die Hoppstädter entweder zu „Sesterhenns“, zum „Deggerkaal“ oder zum „SPAR“ einkaufen. Das Ehepaar Decker hatte vier Kinder, die Mädels Hedwig und Hiltrud und die Jungs Karl-Josef und Heribert. Der älteste Sohn Karl-Josef (1941-1966) stieg in das elterliche Geschäft ein und eröffnete außerhalb der Ortslage in der Saarstraße 112 eine kleinere Filiale. Seine Leidenschaft galt dem Radsport, was ihn dazu bewegte, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Heribert (1946-2015) und anderen Mitstreitern den „RRC Taifun Hoppstädten“ zu gründen.

Ein Schicksalsschlag für die Familie war der frühe Tod von Karl-Josef, der 1966 plötzlich und unerwartet einem Krebsleiden erlag. Heribert musste seine beruflichen und sportlichen Pläne aufgeben und den Familienbetrieb übernehmen. 1970 verlegte er das Lebensmittelgeschäft in der Hoppstädter Hauptstraße aus dem Stammhaus auf die andere Straßenseite – die heutige Spitzweg Apotheke – wo die Deckers zuvor einen Ofen- und Eisenwarenhandel unterhielten. Auf einer nun größeren Verkaufsfläche betrieb man jetzt kein Ladenlokal mehr, sondern dem Fortschritt folgend ein Selbstbedienungsgeschäft. Das kleinere Geschäft in der Saarstraße wurde in den 1970er Jahren aufgegeben, aber gleichzeitig in Reichenbach eine Filiale eröffnet. Inzwischen mit Elfi Matuschek (*1947) aus Wolfersweiler verheiratet, beschloss er das räumlich begrenzte Geschäft in der Hauptstraße aufzugeben und erwarb in der Saarstraße 131 ein Wohnhaus, in das er mit seiner Familie – 1973 kam Sohn Manuel zur Welt – umzog und auf dem angrenzenden Gelände Saarstrasse 129, einen 300 qm großen Lebensmittelmarkt errichtete, der 1981 eröffnet wurde und 2003 auf über 800 m2 erweitert wurde. Seither gehen die Hoppstädter vermehrt auch „zum Heribert“ einkaufen. Die Filiale in Reichenbach wurde 2006 geschlossen, um die Kräfte am Standort Hoppstädten-Weiersbach zu bündeln. Das Jahr 2006 brachte mit der Übernahme der Handelskette „SPAR Deutschland Handels AG“ durch die „EDEKA-Genossenschaft“ eine Namensänderung mit sich und die Deckers führen ihren Lebensmittelmarkt seitdem unter dem Namen „…nah und gut“.

Heribert Deckers Sohn Manuel bewegte sich nach dem Abitur auf dem Sportinternat in Kaiserslautern und einigen Jahren bei den Fallschirmjägern in Lebach, in der Familientradition, indem er in Stuttgart ein duales Studium aufnahm, das er als Diplom-Betriebswirt abschloss. Während seines Studiums lernte er Alexandra Arpogaus (*1977) kennen, die er 2001 heiratete und mit der zwei Söhne und eine Tochter hat. Alexandra Decker – ebenfalls Diplom-Betriebswirtin – betrieb fortan zusammen mit Schwiegervater Heribert den „…nah und gut“ – Markt, während Ehemann Manuel zunächst bei der in Hoppstädten ansässigen Firma „ROFU Kinderland“ als Vertriebsleiter fungierte und 2015 in das heimische Familienunternehmen einstieg.

Ein erneuter Schicksalsschlag erschütterte die Familie Decker, als Heribert Decker im April 2015 bei seiner großen Leidenschaft Radfahren tödlich verunglückt.

Manuel und Alexandra Decker blickten jedoch weiter nach vorn und bewarben sich erfolgreich für den in Birkenfeld in der Brückenerstraße 4 von der „EDEKA-Südwest“ geplanten Lebensmittelmarkt, dessen Eröffnung sie am 7. Juli 2016 feiern konnten. In dem neuen 1600 m2 Markt halten die Deckers an alten Traditionen fest, wie dem ehrlichen, offenen, fairen und vor allem sehr persönlichen Umgang mit dem Kunden. Auch das Verhältnis mit den bestens geschulten Mitarbeitern ist traditionell fair und freundschaftlich und für den Außenstehenden erkennbar familiär. Mit ihrem bewusst kooperativen Führungsstil schaffen die Deckers ein „Wir-Gefühl“ bei ihren Mitarbeitern und diese Art der Unternehmensführung kommt auch dem Kunden zugute, der wahrnimmt, dass „Deckers-Team“ merklich Spaß an seiner Arbeit hat. Zur Tradition des Familienunternehmens gehört auch die Regionalität und so prägen Produkte aus der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald das Sortiment. Dass Regionales das Angebot in den Regalen toppt ist keineswegs Trend, sondern auch und gerade der traditionellen Verbundenheit der Kaufleute mit ihrer Heimat geschuldet und die Deckers unterstreichen dies mit ihrem Bekenntnis zur Heimat: „Wir leben hier, wir arbeiten hier – also führen wir auch Produkte von hier.“ Daher war es selbstverständlich zu den offiziellen Partnerbetrieben der ersten Stunde des 2015 gegründeten Nationalpark Hunsrück-Hochwald, zu gehören.

Das Ehepaar Decker geht aber auch neue Wege, denn mit der Firma „Rolling COOKS-premium Catering“ wurde ebenfalls 2016 mit Sascha Carstensen und seinem Team ein etablierter, lokaler Caterer ins Familienunternehmen integriert, eine Geschäftsidee, die in der Region angenommen wird und erfolgreich ist.

Der Markt in Hoppstädten ist und bleibt aber das Stammhaus und dieser Standort ist auch erklärte Heimat der Deckers – „Weil wir hier zuhause sind“. Daher wurde dieser Standort 2019 mit Hilfe einer EU-LEADER Förderung auch grundsaniert und um eine Bäckerei mit Marktküche und Café bzw. Eiscafé erweitert. Hier wurden seither mit der Kompetenz von Rolling Cooks, Erfahrung im Bereich gastronomischer Dienstleistungen innerhalb von Vollsortimentssupermärkten, gesammelt. Als Lieferantenpartner konnte dazu die Familie Risch aus Allenbach gewonnen werden, die im Bäckereibereich der Region eine ähnliche Tradition wie die Decker’s haben.

Dieses Bäckerei- und Gastronomiekonzept ist erfolgreich, sodass 2021 auch die Bäckerei Ecker am Standort Birkenfeld privatisiert wurde und mit gleichem Konzept erweitert und umgestaltet wurde. Die beiden Bäckereien firmieren seither unter „RISCHtig lecker bei DECKER’s“.

Der Covid-19 Pandemie geschuldet musste auch das Konzept des täglich frischen Mittagstisches der Rolling-Cooks in der Vinothek am Standort Birkenfeld umorganisiert werden. Ebenfalls seit 2021 gibt es daher auf dem Parkplatz von EDEKA Decker in der Brückenerstrasse 4 in Birkenfeld den „Schnellimbiss BURGER AND MORE“ an dem neben dem täglich wechselnden, frischen Mittagstisch auch ein umfangreiches, klassisches Schnellimbisssortiment samt grosser Burger-Auswahl und „Streetfood des Monats“ angeboten werden.

Regionalität, Nachhaltigkeit, Frische, Qualität, Verantwortung und Kundenähe waren, sind und bleiben die Eckpunkte des Handels von EDEKA Decker’s Team. Das zeigt sich neben den geschäftlichen Kernkompetenzen auch vielfälltig im sozialen, kulturellen, sportlichen und politischen Engagement des Unternehmens und von Familie Decker. „SELBST & STÄNDIG“ sowie „DIENEN & LEISTEN“ sind unsere Richtschnur im täglichen Arbeiten in und für unsere Heimat, die Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald. Das Familienunternehmen wird sicherlich auch von der nächsten Generation – der dann fünften Generation – weitergeführt werden und die Kunden aus dem Birkenfelder Land werden dann weiter „bei Deggersch“ einkaufen gehen.